Gesundheit bekommt man in der Apotheke? Lange gesund und fit bleiben geht anders: Dr. Reuter und seine Frau sind aktive Sportler und sind auf regelmäßiger Basis aktiv beim Schwimmen, Tanzen und in der Sporthalle.
Rettungsschwimmen
Motto des DLRG: aus Nichtschwimmern Schwimmer und aus Schwimmern Retter zu machen. Mit 18 Jahren tauchte Hein Reuter über 50m weit und stellte damit einen Schulrekord auf. Jahre später begleitete er seine Töchter zum DLRG-Training und musste Schmähungen entgegen nehmen, weil er nicht in Badehose angetreten war. Ein 80-Jähriger mit einer goldenen „10“ auf der Hose überzeugte ihn, dass er an die alten Leistungen jetzt anknüpfen musste, um hier ernst genommen zu werden. Mit ca. 40 Jahren absolvierte er also das goldene Abzeichen und betreute in der Folge hessische und deutsche DLRG-Meisterschaften als Arzt. Heute trainiert er seine Enkelinnen, die freudige Anerkennung bei den Sportlehrern bekommen, weil sie sich (nicht nur) im Wasser souverän bewegen.
Judo
Mit 16 Jahren erwarb Hein Reuter den braunen Gürtel und absolvierte eine Übungsleiterausbildung im Judo. Dann trainierte er eine Schülerinnen-Mannschaft in Landstuhl, die beim ersten Amazonenturnier in Pirmasens bis zum Finale kämpften. Sein Judolehrer „Sensei Maxwell“ war ein amerikanischer Marine, der am japanischen Kodokan Judo studiert hatte und als Gasttrainer im pfälzischen Verein verpflichtet werden konnte. Kommandos gab es nur auf Japanisch und knappe Erklärungen auf Englisch. So war es Reuters Aufgabe, diese ins Deutsche zu übersetzen. Auch die Wettkämpfe mit dem Team auf der benachbarten Airbase Ramstein wurden von dem Tandem Maxwell – Reuter geleitet und gingen in die Landstuhler Vereinsgeschichte als „Airbase Turnier Deutschland gegen Amerika“ ein. Es gab immer Überraschungen, wenn die Pfälzer „Bauernbuben“ härter einstiegen als die Gastgeber und im Zweifel mit Kraft und Kondition überzeugten, wenn die Technik noch nicht ganz reichte.
Dieses Sportengagement sollte den Ausschlag dafür geben, dass Reuter als Wehrdienstleistender zunächst während der Grundausbildung Judokurse leitete und später auf diesem NATO-Flughafen Ramstein als Sanitäter und Truppenarztschreiber eingesetzt wurde, um 2 x wöchentlich für Judounterricht im benachbarten Landstuhl zur Verfügung zu stehen.
Zu Beginn des Medizinstudiums wurde Reuter beim Judokan Frankfurt, einer privaten Judoschule, unter Vertrag genommen und hielt zeitweise 7 Kurse parallel. Das Kindertraining bis hinunter zu den 3-5jährigen wurde eine seiner Hauptaufgaben, da er als Übungsleiter eine qualifizierte pädagogische Ausbildung genossen hatte, während die Mehrzahl der anderen Trainer sich eher durch Kampferfolge und Kata-Meisterschaften qualifiziert hatten. So stand er neben Karateweltmeistern wie Risto Kiiskilä1 (jetzt 6. Dan) und Efthimios Karamitsos2 (jetzt 8. Dan) auf der Matte.
Nach einer längeren Pause nahm Reuter das Judotraining wieder auf in Bad Homburg, wo es eine Seniorengruppe gab. Was er nicht wusste, war dass sie nicht nur alles Danträger waren sondern noch mit 45 und 50 Jahren an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnahmen3. Und sie kamen zurück als Europameister, als 2. und 3. Weltmeister. Dr. Ute Degelmann, eine Kollegin aus der HTG, gewann Bronze bei der Europameisterschaft 2006 und leitet jetzt als Chefärztin die Wickerklinik in Bad Homburg. Also absolvierte Reuter mit 50 Jahren ein Sondertraining, um auch den schwarzen Gürtel zu erwerben.
Im Jahre 2011 wurde die Judoweltmeisterschaft der Senioren von Ägypten aus aktuellem politischen Anlass nach Deutschland verlegt. Die 12-köpfige Ärztetruppe bestand bis auf Ausnahmen aus erfahrenen Judoka, alle selber Danträger. Dr. Reuter hatte die organisatorische Leitung übernommen und stand in der Woche regelmäßig auf bzw. neben der Matte, aber nicht im Judogi, sondern als „Sanitätsoffizier“, der die Athleten akupunktierte.
Aikido
Frisch verheiratet suchten Dr. Reuter und seine Frau Ulrike nach einer Sportart, die sie gemeinsam neu beginnen konnten und waren nach vereinzelten Tanzkursen in Mörfelden-Walldorf beim Aikido4 gelandet. Dort trainierte man unter der Leitung von Alfred Heymann (damals 2. Dan). Reuters begleitete ihn regelmäßig mit dem ganzen Verein im Sommer nach Gujan-Mestras bei Arcachon, wo im Sommer immer ein europaweiter Aikidolehrgang mit Andre Nocquet5 (9. Dan) ausgeschrieben war. Dort machte Heymann die weiteren Gürtelprüfungen und Reuter behandelte die Meister. Heute trägt Heymann den 8. Dan und war bis 2022 Bundestrainer in Deutschland. Wenn Dr. Reuter auch keine höheren Gürtelgrade anstrebte, so hatte er regelmäßig die sportärztliche Betreuung der Trainingslager verantwortet und 150 Sportler und deren Familienangehörige im Camp in Gujan-Mestras akupunktiert. Dazu gehörten die Spitzenkader des Nahkampfs von Heer, Marine und Bundesgrenzschutz aus dem europäischen Umfeld.
Tanzen
Da an einen Wettkampfalltag wie bei den Kollegen nicht zu denken war, brauchte es ein anderes Betätigungsfeld. Bei ChaChaCha, Rumba, Samba und Salsa finden die Reuters gleich Gesinnte, die in ähnlichem Alter Hochleistung bringen. Ein Ehepaar hatte 20 Jahre zuvor bei nationalen Rock’n Roll-Meisterschaften mitgetanzt, ein anderes hatte sich beim TaeKwonDo kennengelernt. Es sind immer die selben…
Sport als Anti aging
Sport ist Anti aging par excellence.
- Der regelmäßige Sport macht den Unterschied in der Resilienz nach Grippe und COVID.
- Sport vermindert die Komplikationsrate nach einer Operation oder einem Unfall.
- Sport ist einer der wesentlichen Bausteine der modernen Antidepressionstherapie.
Sport ist Fitness und Lebensqualität und muss in der Schulausbildung, der Erziehung und Therapie auf Dauer einen höheren Stellenwert bekommen. Wenn wir erleben, wie unsere Kinder verfetten und vor dem TV und Computerbildschirm hypnotisiert werden, brauchen wir nicht viel Fantasie, um uns vorzustellen, was geschieht, wenn die „Künstliche Intelligenz“ ihnen auch noch das Denken und Lernen abnimmt. Damit führen wir unsere Wissenschaft und Kultur ad absurdum und werden von Schwellenländern gnadenlos überholt.